Von einem Freund zwar, doch - wie mir scheint - dem Buch gerecht werdend, auszugsweise:
… Schon mit den ersten Seiten war ich eingenommen von Deinem Erzählen über [D] einen Tagesbeginn – natürlich auch speziell gekitzelt durch das voyeuristische Vergnügen, einem Freund hierbei über die Schulter zu schauen. Das Gestichel mit Lady betr. Xess & Baba, die Streiterei mit Frehlinger (d.i. wohl der Pfussbus-Pfarrer?) über irgendwas - und endlich dann das erlösende «gleichförmig rhythmische Geräusch» des nach Basel fahrenden Zuges, mit Dir als dem diesen «du-sollst-Blitzen» gerade entkommenen Passagier – der auf die Bahnfahrt mitgenommene Leser atmet, genau wie Du, entspannt auf. Ihn hast Du nun in Sympathie an Deiner, auf Deiner Seite. …
… Bald geht es – darauf hab ich schon gewartet – um den prallen Nachlass Deines Vaters - um all die vollen Ordner, die Photos, Tagebücher, Briefe und ich weiss nicht was, um all dies «Privatzeugs», um das ich Dich seit langem schon beneide. [… beneidenswert so einen Familienschatz zu haben und zu heben – wenn ich da an die paar Schnipsel denke, die mir so überkommen sind …] Mensch, ist das spannend zu erfahren, was hier in Briefen und in Dokumenten von Menschen alles so zu lesen ist. Zur Verständnishilfe dieses Gespinstes aus Lebens- und aus Todesgeschichten kommt immer wieder der Hinweis: «siehe Anhang». Dort finden sich biographische und zeitgeschichtliche Hintergrundinformationen. Sehr hilfreich, denn vieles erscheint - und ist - verworren. Mancher Brief ist als Facsimile zu lesen - fast so, als sei er grad eben angekommen! Fantastisch, so packst Du, lieber Autor, erneut den Leser …
… «Mit dem Aufwirbeln dieser alten Briefe, mit deiner Spurensuche überhaupt» liegst Du nicht «quer in der Landschaft» (S. 309), nein, Du liegst mit Spur 5 nach Form und Inhalt, grad in dieser «Zeit einer globalen Völkerwanderung», absolut richtig - wie mit den vorangegangenen Bänden auch. Die alten Briefe machst Du, wie wahr! - «brisant und wieder aktuell» (S. 315).
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